Gemüse ist gesund – so weit, so bekannt. Doch welche Rolle spielt dabei das Alter einer Sorte?
Auch hier gilt wie so oft: Pauschale Aussagen sind unzulässig – auch das ist eben Vielfalt. Vom Alter einer Gemüsesorte lässt sich also nicht zwangsläufig ihre Pflanzengesundheit oder gesundheitsförderliche Wirkung ableiten (mehr Infos dazu in Dr. T’s Story vielschichtiger Story zur Gesundheit alter Sorten).
Ob und inwiefern sich alte Sorten gesund entwickeln und zu einer gesunden Ernährung beitragen, hängt von vielfältigen Faktoren ab, von denen hier nur einige erwähnt seien:
So wachsen viele alte Sorten langsamer als moderne Hybridsorten, bringen dafür aber mehr Nährstoffe und Aromen auf den Teller. Das Filder Spitzkraut beispielsweise, eine regionale Sorten-Spezialität aus dem Stuttgarter Umland, ist leichter verdaulich und sättigender als viele verwandte Weißkohlsorten.
Ferner enthalten alte Sorten oft nicht nur mehr gesunde Inhaltsstoffe, sondern auch weniger schädliche Rückstände, da sie seltener synthetischen Düngern und Pflanzenschutzmitteln ausgesetzt sind. Für den Eigenanbau unserer alten Sorten empfehlen wir daher auch Mulch statt Düngemitteln – natürliches Upcycling inklusive.
Nicht zu vergessen ist der Genussfaktor, denn zu einer ganzheitlich gesunden Ernährung zählt auch das sinnliche Wohlbefinden. Sprich: Schmackhaftes und auch farbig hervorstechendes Essen kann sich positiv auf die Psyche auswirken. Hier stechen alte Sorten sowohl durch ihre intensiven Aromen, als auch durch ihre farbliche Vielfalt besonders hervor.
Wie wär’s mit folgendem Test? Baue eine alte Sorte (z. B. die Gurke ’Marketmore‘ von 1968) selbst an und vergleiche sie dann mit handelsüblichen Gurken aus dem Supermarkt – am besten mit geschlossenen Augen. Lass dich überraschen!