Denken wir an Mais, haben wir meist die allseits beliebten Kolben vor dem geistigen Auge. Bei diesen handelt es sich um die weiblichen Blütenstände der Maispflanze, die in den Blattachseln wachsen (also dort, wo die Blätter aus der Sprossachse wachsen).
An jedem Korn im Kolben hängt jeweils ein Seidenfaden, der die Pollenkörner für die Befruchtung “einfängt”. Sind diese Seidenfäden befruchtet, trocknen sie ein und färben sich braun.
Wer die männlichen Blütenstände – auch Maisfahne genannt – sucht, muss dort nachsehen, wo Fahnen üblicherweise wehen: ganz oben. Die Rispen können sich durch diese exponierte Position im Wind wiegen und bis zu 1 Million Pollenkörner an die Seidenfäden der eigenen Kolben und die benachbarter Maispflanzen verteilen.
Die Maispflanze geht dabei gerne fremd: Zwar können die Pollen einer Pflanze die eigenen, weiblichen Blütenstände befruchten, aber die Bestäubung durch und von fremden Maispflanzen kommt auch häufig vor (der Mais ist also ein fakultativer Fremdbefruchter). Deswegen solltest du vom Mais immer mindestens 2-3 Pflanzen anbauen.
Einer unserer Topf-Maispflanzen scheint es mit den Geschlechterrollen nicht so ernst zu nehmen: Das Exemplar entwickelt auch oben an der (männlichen) Maisfahne Seidenfäden, die gewöhnlich nur an den weiblichen Kolben wachsen.